In den vergangenen Wochen haben sich die Preise für Solarmodule fast über alle Technologien hinweg auf hohem Niveau stabilisiert. Das berichtet der Photovoltaik-Marktplatz pvXchange. Weiterhin existiere aber eine insgesamt schlechte Verfügbarkeit für den kurzfristigen Bedarf. Aktuell seien auch für größere Projekte so gut wie keine Module mehr unter 20 Cent pro Watt auf dem Markt. Neue Lieferungen relevanter Mengen aus Asien werden für April bis Juni erwartet, dann aber eher im Hocheffizienzsektor und damit im hochpreisigen Bereich.
Bislang gebe es noch von keinem Hersteller ein Signal, dass die Preise in der zweiten Jahreshälfte signifikant fallen werden – „im Gegenteil“, sagt pvXchange-Geschäftsführer Martin Schachinger. Anhaltend hohe Rohstoffbeschaffungskosten setzten die Solarmodulpreise weiter unter Druck. „Viele Produzenten würden sich am Liebsten auf keine verbindlichen Preiszusagen mehr festlegen, um nicht nochmals Schiffbruch zu erleiden, wie nach dem Jahreswechsel, als zugesagte Vertragspreise nur noch unter Verzicht auf jegliche Marge gehalten werden konnten.“
In Europa dürfe man gespannt sein, ob die aktuell hohe Modulnachfrage, getrieben vor allem vom deutschen Markt mit bis zu 500 MW pro Monat, nach Ablauf der Deadline merklich abflaut. Die im EEG festgelegte Übergangsfrist läuft noch bis zum 31. März 2021. Bis zu diesem Zeitpunkt müssen Dachanlagen bis 750 kWp betriebsbereit sein, um noch in den Genuss der vollen Einspeisevergütung zu kommen. Danach können Photovoltaikanlagen dieser Größe mit Volleinspeisung nur noch über Ausschreibungsverfahren auf Gebäuden realisiert werden, wie es bei Freiflächenanlagen bereits seit Jahren der Fall ist.
Wie sich die Nachfrage ab April darstellt, hänge im wesentlichen Maße davon ab, wie schnell die neuen Bedingungen von den Akteuren adaptiert werden und ob der bereits jetzt boomende Kleinanlagensektor die im mittleren Anlagensegment wegfallenden Installationsvolumina kompensieren kann, führt Schachinger aus.
Lesen Sie auch:
Grüne setzen auf PV, Windenergie, grünen Wasserstoff, PPA und mehr Bürgerenergie