Die Renault-Gruppe und der Hersteller schlüsselfertiger Wasserstofflösungen Plug Power haben das Joint Venture „Hyvia“ gegründet. Wie die Unternehmen gemeinsam mitteilten, wird das Joint Venture zu gleichen Teilen von beiden Partnern gehalten und von David Holderbach geleitet, der über 20 Jahre Vertriebserfahrung bei der Renault-Gruppe mitbringt. Die Aktivitäten von Hyvia werden an bestehenden Renault-Standorten in Frankreich durchgeführt.
Der Hauptsitz des Joint Ventures sowie die Forschungs- und Entwicklungsteams werden in Villiers-Saint-Frédéric angesiedelt, wo sich auch das Engineering- und Entwicklungszentrum für leichte Nutzfahrzeuge der Renault-Gruppe befindet, um die Synergien zwischen den Teams zu maximieren. Die Prozess-, Fertigungs- und Logistikteams werden im Rahmen des Re-Factory-Projekts in Flins angesiedelt und planen bis Ende 2021 mit der Montage von Brennstoffzellen und Ladestationen zu beginnen. Die ersten Fahrzeuge, basierend auf dem Modell Renault Master, werden im Werk Batilly montiert. Die Integration der Brennstoffzelle wird von PVI, seit 2017 ein Tochterunternehmen der Renault-Gruppe, mit Sitz in Gretz-Armainvilliers durchgeführt.
Wasserstofftechnologie soll in leichten Nutzfahrzeugen zum Einsatz kommen
Der Name Hyvia setzt sich aus „HY“ für Wasserstoff (hydrogenium) und dem lateinischen Wort „VIA“ für Straße zusammen und verkörpert den Ehrgeiz, einen neuen Weg hin zu kohlenstoffarmer Mobilität zu beschreiten. Die integrierte Wasserstofftechnologie Hyvia ergänzt die E-Tech-Technologie von Renault und erhöht die Reichweite eines Fahrzeugs auf 500 km bei einer schnellen Ladezeit von 3 Minuten. Diese Vorteile kommen besonders bei bestimmten Einsatzzwecken von leichten Nutzfahrzeugen zur Geltung, während gleichzeitig die regulatorischen Herausforderungen der Dekarbonisierung von Innenstädten angegangen werden.
Die ersten drei Brennstoffzellenfahrzeuge kommen Ende 2021 auf den Markt
Die ersten drei Brennstoffzellenfahrzeuge, die Hyvia auf den Markt bringen wird, werden auf der Renault Master Plattform basieren und bis Ende 2021 in Europa verfügbar sein. Begleitend erfolgen die Bereitstellung von Ladestationen und die Versorgung mit grünem Wasserstoff. Geplant sind eine Lastwagen-Version und eine Fahrgestellkabinen-Version für den Transport von Gütern sowie eine Stadtbus-Version für den Transport von Personen. „Hyvia baut auf den sich ergänzenden Kompetenzen der Renault-Gruppe und von Plug Power auf und wird bis 2030 einen Marktanteil von 30 Prozent bei wasserstoffbetriebenen leichten Nutzfahrzeugen in Europa anstreben“, sagte CEO Holderbach.
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