Abo

Newsletter

Urteil: Windkraftanlagen schränken nicht Funktion von Wetterradaren ein

Ausgabe:
Bereiche:
Themen:
Ressort:
Unternehmen:

Seit dem 13. März 2020 ist ein wegweisendes Urteil für Windenergieprojekte in ganz Deutschland rechtskräftig. Darauf hat der Bundesverband Windenergie (BWE) aufmerksam gemacht. Das Verwaltungsgericht Schleswig hat zugunsten von sechs geplanten Windenergieanlagen in Großenaspe und Wiemersdorf entschieden. Nach Ansicht der Richter werden Ergebnisse der Wetterradarstation nicht in bedeutendem Maße durch Windenergieanlagen beeinträchtigt. Laut BWE wird das Urteil eine bundesweite Signalwirkung für die Abstandsregelungen zwischen Windenergieanlagen und Wetterradaren haben.

Mit seinem Urteil widerlegt das Verwaltungsgericht die Gutachtereinschätzung des Deutschen Wetterdienstes (DWD). Dieser hatte angeführt, dass die Bestandsanlagen in der Nähe der Wetterradarstation bereits jetzt schon die Messwerte beeinflussten. Mehr Anlagen in dem Gebiet würden demzufolge die Funktionsfähigkeit des Radars weiter einschränken. Das Gericht bejahte zwar, dass sich die geplanten Windenergieanlagen nachteilig auf die Datenerfassung auswirken. Allerdings nicht so stark, dass der DWD in der Ausübung seiner Aufgaben eingeschränkt würde. Die für dieses Projekt zuständige schleswig-holsteinische Genehmigungsbehörde (LLUR) muss daher ihre früheren Ablehnungsbescheide aufheben und zugunsten der Betreiber neu entscheiden.

BWE hofft auf Umdenken im DWD

„Das Urteil sendet ein positives Signal an alle Windenergieanlagenplaner in ganz Deutschland und bestätigt alle in den letzten Jahren erfolgten Urteile im Konflikt zwischen Windenergie und dem DWD seit der richtungsweisenden Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichtes im Jahr 2016“, sagt Horst Leithoff, Vorsitzender des BWE-Landesverbandes Schleswig-Holstein zur Urteilsbegründung. Der BWE hoffe, dass mit diesem Urteil nun insgesamt ein Umdenken im DWD stattfinden werde und die Auseinandersetzungen zwischen Windenergie und dem DWD zeitnah der Vergangenheit angehören.

Rechtsstreit geht in zweite Runde

Der betroffenen Kläger aus Schleswig-Holstein, Hans-Günther Lüth, zeigte sich ebenfalls über das Urteil erfreut: „Nach fünf Jahren andauerndem Rechtsstreit kann nun zumindest die Mehrheit der geplanten Windenergieanlagen gebaut werden.“ Doch ganz ausgestanden ist der Rechtsstreit noch nicht. „Es wird noch eine zweite Runde geben“, so Lüth. Denn die Gerichtsentscheidung betreffe nur sechs der geplanten acht Windenergieanlagen. Wegen des Moratoriums brauchen solche Anlagen derzeit eine Ausnahmegenehmigung in Schleswig-Holstein. Die anderen zwei Genehmigungen wurden jedoch so spät erteilt, dass diese Anlagen nicht im Gutachten aufgenommen werden konnten.

Mehr von ##company_names##

Verwandte Meldungen

7-MW-Onshore-Windturbinen9 WEA – 60 MW: RWE und Stadt Bedburg bauen Windpark

RWE und die Stadt Bedburg errichten auf rekultivierten Flächen des Tagebaus Garzweiler neun weitere Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von rund 60 MW. Mit dem...

15 GW LeistungsverlustStromausfälle in Spanien: Ursache noch ungeklärt

Tage, nachdem sich auf der iberischen Halbinsel am 28. April 2025 ein massiver Stromausfall ereignet hat, der große Teile Spaniens und Portugals sowie angrenzende...

BNetzA-GenehmigungSzenariorahmen und erwarteter Strombedarf: Für PV geht es um 110 GW mehr Zubau bis 2037

Die Bundesnetzagentur hat den Szenariorahmen Strom und den Szenariorahmen Gas/Wasserstoff für die kommenden Netzentwicklungspläne 2025-2037/2045 genehmigt. Die Szenariorahmen enthalten erstmals gemeinsame, übergreifende Annahmen zum...

Nachrichten kompaktSolar-Splitter: Trianel nimmt 70,4-MWp-Solarpark in Wiesenhagen in Betrieb

Sie wollen wissen, was sich aktuell in der Solarbranche tut? Mit unseren Splittern halten wir Sie über neue Deals, Geschäftszahlen oder Kooperationen auf dem...

ContextCrew-Tool Energiepreis-Spektrum: Preisverläufe im Fokus

Die Entwicklung der Preisstrukturen ist im Zuge der Energiewende zunehmend volatil. Das betrifft insbesondere die Strommärkte, bei denen sich ein stark steigendes Angebot von...