Die flächendeckende Versorgung mit biogenem und fossilem Flüssiggas nimmt an Fahrt auf. Der Flüssiggasanbieter Primagas, der nicht ans Erdgasnetz angeschlossene Haushalte mit biogenem Flüssiggas (BioLPG) beliefern will, verkündete aktuell den Vertriebsstart. Die Berliner Liquind 24/7 GmbH wird eigenen Angaben zufolge mit Hilfe von EU-Fördermitteln zehn weitere Tankstellen für die Versorgung von LKW und Binnenschiffen mit flüssigem Erdgas (LNG) errichten.
Erste Lieferung von biogenem Flüssiggas erreicht Deutschland
Primagas berichtete aktuell, dass die erste Schiffsladung von BioLPG den Duisburger Hafen erreicht hat und damit ab sofort in Deutschland verfügbar ist. Rund 3,4 Mio. Wohnungen und 100.000 Nichtwohngebäude seien in Deutschland nicht an das Erdgasnetz angebunden. Mit dem neuen Angebot könnten Hausbesitzer auf netzunabhängiges und zugleich grünes Gas zurückgreifen. BioLPG biete dieselben Vorteile wie konventionelles Flüssiggas, werde aber aus organischen Rest- und Abfallstoffen sowie nachwachsenden Rohstoffen hergestellt. „Mit BioLPG werden wir die CO2-Emissionen von Flüssiggasheizungen von heute auf morgen erheblich reduzieren“, sagte Primagas-Geschäftsführer Jobst-Dietrich Diercks. Der klimafreundliche Energieträger ermöglicht eine CO2-Ersparnis von bis zu 90 Prozent.
Transportsektor soll umweltfreundlicher werden
Auch durch den Einsatz von LNG sind Verringerungen der Feinstaub-, Stickstoff- und CO2-Emissionen möglich, durch die Beimischung von BioLPG ließe sich die CO2-Bilanz noch verbessern, so Liquind 24/7. Das Unternehmen hat es sich zum Ziel gesetzt, für den Transportsektor einen marktreifen, ökonomisch sinnvollen und sofort verfügbaren Alternativtreibstoff zu Diesel im Rahmen einer nutzeroffenen Verteilinfrastruktur zur Verfügung zu stellen. Damit schließen die Berliner die Lücke zwischen LNG-Import und der Abnahme durch Endkunden aus der Binnenschifffahrt und der Logistik (LKW-Verkehr) in Deutschland und perspektivisch über den Rollout des Konzepts in Europa.
Liquind 24/7 baut zehn LNG-Tankstellen
Mit einer erneuten Zuteilung von Fördermitteln aus den Töpfen des CEF-Programms der EU-Kommission in Höhe von knapp 3,3 Mio. € startet Liquind 24/7 mit dem Aufbau von zehn weiteren LNG-Standorten. Insgesamt beläuft sich das Projekt zur deutlichen Verbesserung der LNG-Verteilnetzinfrastruktur auf 16,4 Mio. €. Neue Terminals entstehen entlang wichtiger europäischer Transportkorridore, unter anderem in den Ballungsräumen Hamburg, Berlin, Frankfurt beziehungsweise entlang der wichtigsten deutschen Wasserstraßen. Die bereits in der Planung befindlichen Tankstellen und Umschlag-Hubs in Duisburg und Mannheim nehmen voraussichtlich Ende des Jahres ihren Betrieb auf.
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