Naturstrom und die Bürgerenergiegenossenschaft EnergieNetz Hamburg haben zusammen ein nachhaltiges, dezentrales Energiekonzept für das Neubauquartier Hinter der Lieth im Hamburger Norden umgesetzt. Für die Wärmeversorgung der 78 Wohneinheiten kommt ein biogasbetriebenes Blockheizkraftwerk zum Einsatz.
Der dort erzeugte Strom wird gemeinsam mit dem Solarstrom aus Photovoltaikanlagen auf den Dächern den Bewohnern als kostengünstiger Mieterstrom angeboten. 80 Prozent der bisher bezogenen Haushalte nutzen dieses Angebot bereits, geht aus einer Mitteilung des Ökostromanbieters hervor.
Errichtet wurde das zwischen Tierpark Hagenbeck und Flughafen gelegene Ensemble aus sechs Gebäuden mit insgesamt 78 Wohnungen von der Baugenossenschaft der Buchdrucker. Die Energiepartner sorgen dabei für vor Ort erzeugte klimaneutrale Wärme und Strom. „Bisher war die Energiewende vor allem ein ländlich geprägter Umbau unserer Stromversorgung. Um den Klimaschutz weiter voranzubringen, müssen wir auch in den Städten erneuerbare Energien nutzen und unbedingt den Wärmebereich stärker in den Blick nehmen. Das Projekt ,Hinter der Lieth‘ zeigt einmal mehr, wie modernes Leben mit einer sauberen und sektorengekoppelten Energieversorgung funktionieren kann“, macht Naturstrom-Vorstand Tim Meyer deutlich.
Basis der Wärmeversorgung ist BHKW
Basis der Wärmeversorgung ist ein Blockheizkraftwerk (BHKW) mit einer elektrischen Leistung von 20 Kilowatt und einer thermischen Leistung von 47 Kilowatt, das die Wärme für alle Gebäude erzeugt. Verteilt wird die Energie über ein quartierseigenes Wärmenetz. Zusätzlich ist ein Spitzenlastkessel für besonders kalte Tage installiert, so dass die Wärmeversorgung jederzeit gesichert ist. Beide Wärmeerzeuger werden mit Biogas von Naturstrom beliefert.
Auch der Strombedarf des kleinen Quartiers wird zu großen Teilen lokal gedeckt. Neben der Elektrizität, die quasi als Zusatzprodukt im BHKW produziert werde, komme ein erheblicher Teil des Stroms vom Dach der Gebäude: Eine über drei der sechs Häuser verteilte Photovoltaik-Anlage mit einer Leistung von knapp 120 kWp sorgt für ca. 48.000 Kilowattstunden Sonnenstrom pro Jahr. Zusammen wird diese Erzeugung den Bewohnern als Quartiers-Mieterstromprodukt angeboten.
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