Die Stadtwerke Heidelberg sind die Gewinner des 10. Euroforum Stadtwerke Awards 2019, der jetzt im Rahmen der Jahrestagung Stadtwerke 2019 in Berlin verliehen wurde. Der Award stand in diesem Jahr unter dem Thema „Lebens- und Arbeitswelt von morgen“.
Den zweiten Platz belegen die Stadtwerke Radolfzell mit ihrem Solar-Energiedorf Liggeringen. Platz drei geht an das Wiesbadener Stadtwerk ESWE Versorgung für ihr Programm ESWE Familien Assist.
Auch in diesem Jahr sind nach Angaben von Euroforum wieder zahlreiche innovative Bewerbungen für den Stadtwerke Award eingegangen.
Stadtwerke Heidelberg
Der Gewinner des ersten Platzes sind diesmal die Stadtwerke Heidelberg, die mit dem Projekt eines Energie- und Zukunftsspeichers die Energiewende vor Ort vorantreiben und den Grundstein für eine dezentrale Energieversorgung von morgen legen.
Die Stadtwerke entwickelten einen Wärmespeicher, der wie eine überdimensionale Thermoskanne funktioniert: Ein Zweizonenspeicher lagert Wasser aus dem Fernwärmenetz, das nach Bedarf eingespeichert und abgerufen werden kann. Das Heizwasser kann auch bei über 100°C eingelagert werden ohne zu verdampfen. Das funktioniert, weil im oberen Teil des Kessels kaltes Wasser für den nötigen Druck sorgt. Das mache das Energiesystem äußerst flexibel und mache Öl und Gas überflüssig, um Kältespitzen zu kompensieren, so Euroforum in einer Mitteilung. Die Inbetriebnahme ist gegen Ende 2019 vorgesehen.
Das Projekt verbindet Fernwärme, Speicher und Versorgung und möchte auch Bürger beteiligen. Die intensive Kommunikation und Einbindung der Bürgerinnen und Bürger soll zu einer dauerhaften Akzeptanz der Bevölkerung führen. Der Stadtteil Pfaffengrund werde darüber hinaus städtebaulich aufgewertet. Der Energie- und Bewegungspark soll für die Öffentlichkeit dauerhaft zugänglich sein.
Stadtwerke Radolfzell
Die Stadtwerke Radolfzell GmbH wurden mit dem 2. Platz ausgezeichnet, weil sie mit dem Solar-Energiedorf Liggeringen die Infrastruktur für modernes und umweltfreundliches Gemeindeleben zur Verfügung stellen, so Euroforum. Die Wärmeerzeugung soll in Zukunft teilweise durch eine Freiflächen-Solarthermieanlage und einen Holzhackschnitzelkessel im Rahmen eines Nahwärmenetzes getragen werden. Dieses Projekt sei für ein KMU eine besondere Herausforderung – zeige aber, dass die Energiewende durchaus auch von kleinen Stadtwerken in die Breite gebracht werden kann.
Doch hier endet die Zukunftsplanung nicht – weitere geplante Infrastrukturmaßnahmen wie Glasfaserdirektanschluss und moderne Straßenbeleuchtung würden den passenden Rahmen für die Lebenswelten von morgen, in der das Stadtwerk die entscheidende Rolle spielt.
ESWE Versorgung
Den dritten Platz belegt das Wiesbadener Stadtwerk ESWE Versorgung. Das Unternehmen widme sich in besonderem Maße ihren älteren Kunden. Mit ESWE Familien Assist können Senioren lange sicher und selbstbestimmt in den eigenen vier Wänden leben, heißt es. Mit diesem „Ambient Assisted Living“ Konzept gehe ESWE eine weitere große Herausforderung der Zukunft an, den demografischen Wandel.
Intelligente Aktivitätssensoren sowie Türkontakte melden den Angehörigen Abweichungen im voreingestellten Tagesprofil. Diese können dann im Bedarfsfall Hilfe leisten. Sie können sich außerdem auf einer App versichern, ob alles in Ordnung ist.
dena sucht Erfolgsprojekte für den Energy Efficiency Award 2019