Der schwedische Energiekonzern Vattenfall hat anlässlich der Bekanntgabe seiner Halbjahreszahlen angekündigt, die Entwicklung des 1,4-GW-Offshore-Windprojekts Norfolk Boreas in Großbritannien zu stoppen. Grund dafür seien die steigenden Kosten in der Offshore-Windenergie. Vattenfall verzeichnete im ersten Halbjahr 2023 eine starke Reduzierung der Gewinne im Vergleich zum Vorjahr.
Der Markt für Offshore-Windenergie gestalte sich aufgrund höherer Inflations- und Kapitalkosten sowie geopolitischer Unsicherheiten als besonders herausfordernd. Vattenfall verzeichnete nach eigenen Angaben Kostensteigerungen von bis zu 40 Prozent. Dieser Entwicklung hat Auswirkungen auf die zukünftige Rentabilität des Unternehmens, weshalb Vattenfall eine Wertminderung für das Norfolk-Projekt in Höhe von insgesamt 5,5 Milliarden SEK (rund 530 Mio. €) vornimmt. Das Unternehmen habe vor diesem Hintergrund die Entscheidung getroffen, die Entwicklung von Norfolk Boreas in der derzeitigen Form zu stoppen und vorerst keine Investitionsentscheidung zu treffen.
Man werde nun die beste Vorgehensweise für die gesamte 4,2-GW-Norfolk-Zone prüfen, zu der neben Boreas auch die Projekte Vanguard East und West gehören. Trotz dieser Herausforderungen betont das Unternehmen, dass es weiterhin attraktive Windkraftprojekte in der Pipeline hat und Investitionsentscheidungen immer auf der Grundlage der Rentabilität getroffen werden.
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