Roadmap zur Einführung von bidirektionalem Laden vorgelegt

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Bidirektionales Laden wird künftig ein interessantes Zusatzangebot für Nutzer von E-Fahrzeugen sein und es sollte ihnen einfach, sicher und diskriminierungsfrei zugänglich gemacht werden. Daneben kann bidirektionales Laden durch das zusätzliche Flexibilitätsangebot einen Beitrag zur Sektorkopplung leisten. Das geht aus den kürzlich vorgestellten Handlungsempfehlungen der Nationalen Leitstelle Ladeinfrastruktur hervor. Zum zukünftigen Beitrag zur Energiewende und zum volkswirtschaftlichen Nutzen herrschten unterschiedliche Auffassungen, heißt es in dem Papier, das rund 50 Experten aus der Industrie und von relevanten Stakeholdern gemeinsam unter Federführung von EnBW und VDA erarbeitet wurde.

Das vorgelegte Papier enthält eine Roadmap mit konkreten Handlungsempfehlungen – basierend auf einer Analyse des Status Quo und möglicher Anwendungsfälle wie Vehicle-to-Home (V2H) und Vehicle-to-Grid (V2G). Ab 2025 rechnet der Beirat der Nationalen Leitstelle Ladeinfrastruktur mit ersten marktfähigen V2H-Anwendungen, erste V2G-Anwendungen werden etwas später auf dem Markt erwartet. Ab 2028 könne es zu einem Hochlauf von interoperablen und standardisierten Lösungen für V2H und V2G kommen – vorausgesetzt, dass die entsprechenden Standards bis dahin festgelegt und die erforderlichen regulatorischen und technischen Weichenstellungen umgesetzt wurden.

Aus technischer Sicht sind dem Papier zufolge Plug & Play-Lösungen das Ziel. Hierfür seien insbesondere Standardisierungen in den Bereichen elektrische Sicherheit, Netzanschluss, digitale Kommunikation sowie Mess- und Steuerungsanwendungen erforderlich. Der Beirat sieht es als notwendig an, die bestehenden Hindernisse und Benachteiligungen im aktuellen rechtlichen Rahmen für die Stromspeicherung und den zurückgespeisten Strom ganzheitlich zu beseitigen. Dies betrifft die Verpflichtung Entgelte, Abgaben und Umlagen zu zahlen. Der Beirat empfiehlt hier die Schaffung eines übergreifenden Rechtsrahmens.

Beim Thema „Datenverfügbarkeit aus dem Fahrzeug“ fehle es bislang an einer europaweit einheitlichen Regelung, wie die Nutzer auf die Daten zugreifen und diese auch Aggregatoren bzw. Dienstleistern zur Verfügung stellen können. Parallel dazu müssten die international gültigen technischen Standards sukzessive weiterentwickelt werden. Laut Daniela Kluckert, Parlamentarische Staatssekretärin und Beauftragte für Ladeinfrastruktur im Bundesverkehrsministerium (BMDV), ist die Roadmap ein guter Startschuss, um das bidirektionale Laden zu einer festen Größe im Energiesystem der Zukunft zu machen.

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