Den Besitzern von Notstromaggregaten will RWE Supply & Trading mit der neuen Flex2Market-Box ermöglichen, Erlöse zu erzielen und zusätzliche Kapazität für das Stromnetz bereit zu stellen. Die Aggregate, die beispielsweise in Rechenzentren oder Krankenhäusern die Stromversorgung absichern, würden dazu mit Fernwirktechnik nachgerüstet, ohne Risiko für den Betreiber des Aggregats, heißt es in einer Mitteilung von RWE.
Im Notfall stehe die Anlage selbstverständlich zur Verfügung. Jedes Notstromaggregat werde bereits regelmäßig von seinen Besitzern auf reibungslose Einsatzbereitschaft getestet; der Einsatz sei dabei genehmigungsrechtlich üblicherweise auf maximal 15 Stunden pro Monat begrenzt. Mit der Flex2Market-Box könne der im Rahmen des Probebetriebs erzeugte Strom und die Vorhaltung der Kapazität vermarktet werden.
„Wer über ein oder mehrere Notstromaggregate mit einer Leistung von insgesamt mehr als 1.200 Kilowatt bzw. 1.500 Kilovoltampere verfügt, kann diese mit unserer Box gewinnbringend vermarkten lassen“, erklärt Claudius Beermann, der im Bereich Commercial Asset Management der RWE Supply & Trading für das Angebot zuständig ist. Über diese Box würden die Anlagen so angesteuert, dass ihre Leistung bereitstehe und das Stromnetz stabilisiert werden könne. Das werde dann vom Netzbetreiber vergütet.
Zur Vorhaltung von Regelenergie vermarkten
„Normalerweise stehen diese Aggregate zur Notversorgung bereit und verursachen Kosten: etwa für Anschaffung oder Wartung. Wir möchten diese Kapazitäten ganzheitlich optimieren und zur Vorhaltung von Regelenergie vermarkten sowie zur Lastspitzenkappung nutzen“, erläutert Beermann: „Wir gehen davon aus, dass in Deutschland zusätzliche 400 bis 500 MW solcher dezentralen Erzeugungskapazitäten wirtschaftlich nutzbar sein dürften.“ Während die Großkraftwerke für die Einhaltung der Systemstabilität im Übertragungsnetz dringend erforderlich seien, könnten steuerbare dezentrale Anlagen auch einen wichtigen netzdienlichen Beitrag im Verteilnetz leisten.