Die Storengy Deutschland GmbH ist gemeinsam mit Engie Laborelec für eine innovative Kraftwerkslösung auf der Grundlage erneuerbarer Energien für den Innovationsfonds der Europäischen Union ausgewählt worden. Das Projekt „Aquilon“ stellt eine integrierte Lösung dar, die Windenergie, Solarenergie und Speicherung mittels einer Redox-Flow-Batterie am Erdgasspeicher Peckensen (Sachsen-Anhalt) verbindet, berichtet Storengy.
Für das Projekt setzen die Partner auf einen Flugdrachen zur Windstromerzeugung. Statt der Nutzung von herkömmlichen Windturbinen wird die Energie dabei mit einem Lenkdrachen erzeugt (Airborne Wind Energy – AWE). „Ein Lenkdrachen kann Flughöhen erreichen, die die Höhe einer herkömmlichen Windturbine weitaus übertreffen. In diesen höheren Luftschichten ist die Windstärke tendenziell höher und gleichmäßiger, sodass mehr erneuerbarer Strom gewonnen werden kann“, sagt Christophe Merlo, Business Development Manager und Projektleiter bei Storengy Deutschland.
Bei der integrierten Lösung wird die Erzeugung von erneuerbaren Energien (Wind und Solar) und die Speicherung mittels einer Redox-Flow-Batterie miteinander verbunden. Dabei werde eine konstante Stromproduktion mithilfe eines intelligenten Energiemanagementsystems generiert, um den Erdgasspeicher mit erneuerbarer Energie zu betreiben.
Flugwindkraft weist Reihe günstiger Eigenschaften auf
Aquilon könne die Treibhausgasemissionen für den Erdgasspeicherbetrieb im Vergleich zu konventionellen Technologien auf null senken. Die Lösung ermögliche die Stromproduktion von einer GWh am Speicher. AWE-Anlagen benötigten nur einen Bruchteil des Materials von herkömmlichen Windkraftanlagen, betont Storengy. „Das senkt die Investitionskosten und wirkt sich positiv auf die Umweltverträglichkeit aus“, heißt es. „Dank ihrer einfachen Installation und ihres geringeren Wartungsaufwandes sind sie fast überall einsetzbar, sie haben wenig Einfluss auf die Natur und sind effizienter“, sagt Merlo. Im Vergleich zu Windturbinen mit einer Höhe von bis zu 200 Metern könnten Lenkdrachen zudem einfach auf dem Boden gewartet werden.
Die Europäische Union investiert 118 Mio. € in 32 kleine innovative Projekte in 14 EU-Mitgliedstaaten, Island und Norwegen, um die Dekarbonisierung der Wirtschaft voranzutreiben. Mit den Finanzhilfen werden Projekte unterstützt, die darauf abzielen, CO2-arme Technologien in energieintensiven Industrien sowie in Industrien in den Bereichen Wasserstoff, Energiespeicherung und erneuerbare Energien auf den Markt zu bringen. Die im Rahmen der Aufforderung zur Einreichung von Vorschlägen für Kleinprojekte erfolgreichen Projekte beginnen nun mit der Ausarbeitung individueller Finanzhilfevereinbarungen. Diese Arbeiten sollten im vierten Quartal 2021 abgeschlossen sein, sodass die Europäische Kommission den entsprechenden Finanzhilfebeschluss annehmen und mit der Auszahlung der Finanzhilfen beginnen kann. Die Projekte haben bis zu vier Jahre Zeit, um zum finanziellen Abschluss zu kommen.
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