Sehr lange hat sich das Bundeswirtschaftsministerium auf Projektionen gestützt, die für das Jahr 2030 einen aus Sicht der Energiebranche viel zu niedrigen Strombedarf prognostizieren. Jetzt hat Ressortchef Peter Altmaier (CDU) eingeräumt, dass diese Verbrauchserwartung nicht haltbar sein wird. Die Frage nach dem Stromverbrauch im Jahr 2030 ist dabei alles andere als akademisch: Die gesamten Ausbaupfade für die erneuerbaren Energien werden davon berührt.
Die Ausgabe 24.2021 von EUWID Neue Energie befasst sich im Titelbereich mit der Diskussion über den Strombedarf im Zieljahr 2030 und die Ausbauperspektiven für die Erneuerbaren. Die Zielgröße Bruttostromverbrauch ist der Nenner, auf den sich die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien im Jahr 2030 bezieht. Steigt der Nenner, so muss auch mehr Strom aus erneuerbaren Energien zur Verfügung stehen, damit das angepeilte Ziel erreicht wird. Gegenwärtig sind dies 65 Prozent im Jahr 2030, vermutlich wird aber auch dieser Wert steigen müssen.
In der Windenergiebranche spürt man zunehmend eine Aufbruchstimmung, die an die Stelle der Enttäuschung der vergangenen Jahre tritt. Die Genehmigungssituation verbessert sich, die Ausschreibungsvolumina werden wieder zunehmend gefüllt und die energiepolitischen Perspektiven weisen der Windenergie eine wesentliche Rolle für die weitere Energiewende zu. Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) macht sich stark für eine Bereitstellung von zwei Prozent der Landesfläche für die Windenergie.
Auch in der Holzpelletbranche könnte die Stimmung aktuell schlechter sein. Die unterdurchschnittlichen Temperaturen bis in den Mai hinein haben zu einer überdurchschnittlichen Geschäftstätigkeit geführt. Den EUWID-Marktbericht zu Holzpellets finden Sie hier.
Redaktionstipp: Unsere Themen der Woche
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Grüne verabschieden Wahlprogramm und konkretisieren Erneuerbaren-Ausbaupläne
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Gute Aussichten: Deutsche Windbranche erreicht höchste Bewertung bei Marktbefragung
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„Der Markt wird es nicht regeln“: 7 Thesen des VDE zur Flexibilisierung des Energiesystems
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Wirtschaftsminister Altmaier räumt deutlichen Anstieg des Strombedarfs bis 2030 ein