Abo

Newsletter

TWL testen dezentrale Laststeuerung mit Blockchain

Ausgabe:
Bereiche:
Themen:
Ressort:
Unternehmen:

Die Technischen Werke Ludwigshafen (TWL) wollen als erster Energieversorger in Deutschland in einem Feldversuch die Blockchain-Technologie für die dezentrale Laststeuerung von Strom testen. Dafür werde eine autarke Stromgemeinschaft aus Verbrauchern und Produzenten simuliert, teilten die TWL mit. Das Projekt LUtricity führen die TWL zusammen mit der Energy Web Foundation (EWF) und PricewaterhouseCoopers (PwC) durch.

Dazu werden freiwillige Teilnehmer aus dem Kreis der Verbraucher und Produzenten des öffentlichen Verteilnetzes sowie Speicher dezentral durch Smart Contracts auf der Blockchain gesteuert. Smart Contracts sind intelligente, automatisch ablaufende Verträge. Computercodes programmieren dabei Aktionen vor, die ohne menschliches Eingreifen automatisch ausgeführt werden, wenn die ebenfalls programmierten Bedingungen hierfür eintreten.

Projektziel ist es, flexible Lasten der großen Verbraucher und des eigenen Neun-MW-Speichers zu nutzen, um ein ausgeglichenes und autarkes lokales Netz zu steuern. Derzeit laufen die Vorbereitungen, Ziel ist es, bis zum Sommer 2018 die Verbindung mit den physischen Anlagen der Teilnehmer umgesetzt zu haben.

Autarke Stromgemeinschaft

Die Nutzer des Pilotprojekts sollen eine autarke Stromgemeinschaft bilden, die netto weder Strom zu- noch abführt. Im Falle einer Überproduktion der Solaranlagen wird der Strom gespeichert oder der flexible Teil des Verbrauchs großer Konsumenten vorgezogen. Ist die Produktion zu niedrig, kann Strom aus dem Speicher bezogen werden, oder die großen Verbraucher können Last zeitlich nach hinten verschieben. Dieser Prozess wird in Echtzeit von den Smart Contracts gesteuert und optimiert. Alle Transaktionen werden im Anschluss in die dezentrale Datenbankstruktur der Blockchain geschrieben und gespeichert.

Die Technologie wird mit der Tobalaba Blockchain von der EWF geliefert. Tobalaba basiert auf der in der Finanztechnologie angesiedelten Plattform Ethereum und ist an die Marktbedingungen des Energiesektors angepasst, heißt es. PwC begleitet TWL bei der Entwicklung des Feldversuchs und bringt Erfahrungen für die erfolgreiche Konzeptionierung und Implementierung des Piloten und eine mögliche Industrialisierung mit.

Blockchain in der Energiewirtschaft: Immer mehr Pilotprojekte gehen an den Start

 

Mehr von TWL

Verwandte Meldungen

Neue AnalyseEuropäischer Speichermarkt: Elftes Rekordjahr in Folge – aber abflachende Dynamik

Am Batteriespeichermarkt in Europa gab es auch 2024 einen neuen Rekord bei den jährlichen Neuinstallationen, allerdings hat sich das Marktwachstum deutlich abgeflacht. Das geht...

StudieBidirektionales Laden senkt Ladekosten um bis zu 70 Prozent

Die Ausgaben für den Straßenverkehr sind in den letzten Jahren spürbar gestiegen. Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, haben sich die Kosten rund ums Autofahren...

RegionetzVoltfang startet Bau von 9,5-MW-Speicher in NRW

Der Batteriespeicheranbieter Voltfang startet mit dem Bau eines der ersten netzdienlichen Großspeicher in Nordrhein-Westfalen. Die Anlage wird direkt am Umspannwerk an das Mittelspannungsnetz der...

Nachrichten kompaktSolar-Splitter: 11,2-MWp-Freiflächenanlage der HEnW am Netz 

Sie wollen wissen, was sich aktuell in der Solarbranche tut? Mit unseren Splittern halten wir Sie über neue Deals, Geschäftszahlen oder Kooperationen auf dem...

Batteriespeicher HettstedtEncavis: 24-MWh-Speicher für flexibleres Erneuerbaren-Portfolio

Der Hamburger Wind- und Solarparkbetreiber Encavis AG startet mit dem Batteriespeicher in Hettstedt (Sachsen-Anhalt) in die weitere Flexibilisierung des eigenen Erneuerbaren-Portfolios. Die Anlage mit...