Parallel zu Fragen des Strommarktdesigns feilt die Bundesregierung derzeit an einer Kraftwerksstrategie, die bis Sommer vorliegen soll. Mit ihr soll sichergestellt werden, dass nach dem vollzogenen Atomausstieg und dem in den kommenden Jahren angestrebten Kohleausstieg eine hinreichende Kapazität an installierter Leistung die Stabilität im Netz zu jedem Zeitpunkt sicherstellen kann. Eine einfache Rechenaufgabe ist die Definition der erforderlichen Zahl und Leistung der Kraftwerke indes nicht.

Der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) hat ein Thesenpapier zur Kraftwerksstrategie veröffentlicht und in der vergangenen Woche auch eine digitale Diskussionsrunde zu den offenen Fragen initiiert. Auf dem Titel der neuen Ausgabe 18.2023 von ContextCrew Neue Energie stellen wir die Kernergebnisse der Debatte vor. Tenor: Wichtiger als eine „Kraftwerksstrategie“ ist aus Sicht der Erneuerbare-Energien-Branche eine Flexibilitätsstrategie.

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„Flexibilitäten sind die Leitwährung des zukünftigen Stromsystems“, sagt BEE-Präsidentin Simone Peter. Gelingt es, die wachsenden Flexibilitätspotenziale zu heben, sinkt der Bedarf an gesicherter Leistung. Entsprechende Flexibilitäten sind an vielen Stellen schon vorhanden – und sie können gezielt gestärkt werden, idealerweise mit Anreizen aus dem Markt. Energiespeicher sind eine wichtige solche Flexibilität, wobei neben den stationären Energiespeichern auch die großen Traktionsbatterien der Elektroautos eine zunehmende Rolle spielen können. Auch Netzausbau in Verbindung mit Power-to-X sowie Demand-Side-Management bieten Flexibilitäten.

Der BEE macht sich auch für die deutlich stärkere Nutzung der Flexibilitätspotenziale der Bioenergie stark. Allein der bestehende Biogasanlagenpark könne bis zu 27 GW gesicherte flexible Leistung bereitstellen, betont der Verband.

Zu den Topthemen der Vorwoche:

GEG, Energieeffizienz und Smart Meter für das Energiewende-Puzzle