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Hansewerk Natur und Innio Jenbacher testen komplett auf Wasserstoff basierendes BHKW

Modul mit elektrischer Leistung von 999 kW derzeit in Bau

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Im Rahmen eines Leuchtturmprojektes testen Hansewerk Natur und Innio Jenbacher den Betrieb eines komplett auf Wasserstoff basierenden Blockheizkraftwerks (BHKW) in der Leistungsklasse von einem MW. Dazu haben der Hamburger Wärmeanbieter und der Lösungsanbieter von Gasmotoren jetzt einen entsprechenden Vertrag unterzeichnet. Wie Hansewerk Natur mitteilt, wird für den Feldtest ein erdgasbetriebenes BHKW für den zunächst temporären Betrieb mit 100 Prozent Wasserstoff umgerüstet.

Das BHKW steht im Parkhaus des UCI-Kinocenters in Hamburg Othmarschen. Es ist Teil eines Wärmeverbundnetzes in Bahrenfeld, wo Hansewerk Natur 30 Wohngebäude, eine Sport- und eine Kindertagesstätte sowie das Freizeitzentrum „Othmarschen Park“ mit Nahwärme versorgt und pro Jahr 13.000 MWh Wärme bereitstellt.

Das BHKW-Modul mit einer elektrischen Leistung von 999 kW sowie 1.300 kW thermischer Leistung befindet sich derzeit in Bau und wird im ersten Quartal 2020 in Betrieb genommen. Hansewerk Natur investiert hierfür mehr als 2 Mio. €. Für die Umrüstung der Anlage auf hundertprozentigen Wasserstoff seien zusätzliche Investitionen geplant.

Zunächst wird Motor auf Wasserstoffbetrieb umgebaut

„Der Motor wird im Rahmen des Tests zunächst auf Wasserstoffbetrieb umgebaut. Danach werden wir die Zumischung von Wasserstoff ins Erdgasnetz simulieren. Ziel ist, es mögliche Auswirkungen für den Betrieb von Gasmotoren-BHKW festzustellen und dadurch weitergehende Maßnahmen abzuleiten.“, sagte der Vorstandsvorsitzende der HanseWerk-Gruppe, Matthias Boxberger, bei der Vertragsunterzeichnung. „Dieses Projekt ist ein weiterer Baustein unserer Wasserstoff-Strategie, die Wasserstoff als wichtigen Baustein für mehr Klimaschutz sieht und auf die Wasserstoffstrategie der norddeutschen Bundesländer einzahlt.“

Carlos Lange, Präsident und CEO von Innio Jenbacher, erklärte: „Als einer der führenden Lösungsanbieter von Gasmotoren in Deutschland investieren wir auch weiterhin in neue Technologien wie grünen Wasserstoff. Wir sind stolz darauf, dieses innovative Leuchtturmprojekt, das die Energiewende einen großen Schritt weiterbringt in Richtung Dekarbonisierung, gemeinsam mit der Hansewerk AG entwickeln zu können.“

Hansewerk auch an Feldtest von Avacon beteiligt

Parallel zu diesem Projekt beteiligt sich die Hansewerk-Gruppe an einem Feldtest der Schwestergesellschaft Avacon, der die 20-prozentige Wasserstoffbeimischung ins Erdgasnetz vorsieht. Außerdem hat die HanseWerk-Tochter Schleswig-Holstein Netz im Sommer die erste Einspeiseanlage für grünen Wasserstoff in Schleswig-Holstein in Betrieb genommen.

Hansewerk Natur betreibt nach eigenen Angaben rund 140 Nahwärmenetze im ganzen norddeutschen Raum, vor allem in Hamburg und Schleswig-Holstein. Die Wärmegewinnung in diesen Netzen erfolgt teilweise auf Erdgas-, Biogas- oder Bioerdgasbasis. HanseWerk Natur betreibt aber auch Anlagen, die mit Holzpellets betrieben werden. Darüber hinaus hat sich HanseWerk Natur darauf spezialisiert, Abwärme aus Industrieprozessen oder der Müllverwertung nutzbar zu machen, sodass diese nicht verloren geht. Die mit der Wärmeerzeugung in Blockheizkraftwerken verbundene Stromerzeugung erfolgt zu zwei Dritteln auf Biogas- oder Bioerdgasbasis.

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