Die Europäische Kommission hat ihre energiepolitische Agenda in zwei jetzt vorgelegten Strategiepapieren skizziert. Das eine beschreibt den Weg zu einem integrierten Energiesystem der Zukunft, das andere befasst sich mit der wachsenden und künftig zentralen Rolle des Energieträgers Wasserstoff in Europa.

Den beiden Papieren ist ein Sonderthemenbereich auf den ersten Seiten der neuen Ausgabe 29.2020 von EUWID Neue Energie gewidmet. Strategisch setzt die EU-Kommission auf die Sektorkopplung auf der Grundlage des Schlüsselelements Energieeffizienz. Sie verfolgt dabei aber keinen „All-electric“-Ansatz, sondern sieht Raum für synthetische Brennstoffe dort, wo direktelektrische Lösungen nicht effizient genutzt werden können.

Die Reaktionen auf die beiden Strategien dokumentieren, dass die Energiewirtschaft den verstärkten Fokus auf regenerative Energien einmütig begrüßt. Mit Blick auf den Energieträger Wasserstoff gehen die Auffassungen aber auseinander, wie breit der Dekarbonisierungsansatz gewählt werden muss und ob ausschließlich „grüner“ Wasserstoff zum Einsatz kommen darf.

In einem Beitrag für EUWID Neue Energie haben sich Silke Goldberg und Marius Boewe von der Sozietät Herbert Smith Freehills die deutsche und die europäische Wasserstoffstrategie angesehen und dabei manche Unterschiede entdeckt.

Mit wachsender Bedeutung der Elektromobilität als direktelektrischer Ansatz zur Kopplung des Verkehrs- an den Stromsektor nimmt die Zahl der Ladestromlösungen am Markt zu – und die Fragen nach der wettbewerblichen Struktur des Ladestrommarkts werden lauter. Das Bundeskartellamt hat jetzt eine Sektoruntersuchung im Bereich der öffentlichen Ladeinfrastruktur gestartet, nachdem „vermehrt Beschwerden über die Preise und Konditionen an den Ladesäulen“ das Kartellamt erreicht hatten. 

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