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Naturstrom wird im Berliner Zukunftsquartier Neulichterfelde zum Mikrostadtwerk

Energiekonzept setzt auf Partnerschaft mit Menschen vor Ort

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Die Naturstrom AG will in Berlin zeigen, wie die intelligente Verbindung von erneuerbaren Energien mit innovativen energiewirtschaftlichen Ideen komplette urbane Wohnquartiere mit nachhaltiger Energie versorgen kann und wird dabei zum Mikrostadtwerk.

Die Groth Gruppe hat bereits 2012 gemeinsam mit einem Partner im Südwesten Berlins das fast 100 ha große Grundstück in Lichterfelde Süd erworben und entwickelt seitdem zusammen mit dem Bezirk Steglitz-Zehlendorf unter dem Namen „Neulichterfelde“ ein Wohnquartier mit Zukunft, das nach seiner Vollendung über 2.500 Wohnungen und Flächen zur gewerblichen Nutzung mit dazu gehörigen Nahversorgungs- und Infrastruktureinrichtungen verfügen wird, heißt es in einer Mitteilung von Naturstrom.

Der Ökostromanbieter hat sich in einem Innovationswettbewerb zu einem zukunftsweisenden Energiekonzept für das Quartier durchgesetzt.

NATURSTROM_AG_Grafik_Mikrostadtwerk
Quelle: Naturstrom

„Wir werden Wärme zunehmend als komplette Dienstleistung anbieten. Am Ende wird ein intelligentes Energiemanagement für das komfortable, angenehm klimatisierte Zuhause stehen, das bei einem Mehr an Komfort nicht nur weniger Energie verbraucht, sondern auch Energie erzeugen und in den Wärmeverbund liefern kann“, berichtet Thilo Jungkunz, Geschäftsbereichsleiter Dezentrale Energieversorgung und bei Naturstrom verantwortlich für das Projekt Zukunftsquartier Neulichterfelde.

Entwicklung von 421 Reihenhäusern zum Wärmepumpenquartier

Die Energieversorgung der 421 Reihenhäuser soll nach dem Konzept des Ökostromanbieters brennstofffrei erfolgen. „Wir haben hier kalte Nahwärme im urbanen Raum weitergedacht und werden die 421 Reihenhäuser zum Wärmepumpenquartier entwickeln“, so Jungkunz weiter. Oberflächennahe Erdwärmekollektoren liefern die benötigte Energie, um die Reihenhäuser zu beheizen oder zu kühlen. In einer Tiefe von anderthalb bis drei Metern wird dem Erdreich über spezielle Kollektoren Wärme entzogen.

Über ein Leitungsnetz wird das Wärmeträgermedium, in der Regel ein Wasser-Glykol-Gemisch, auf dem Temperaturniveau des umgebenden Erdreiches von etwa 10 Grad verlustfrei zu den angeschlossenen Gebäuden transportiert und dort mittels durch Ökostrom betriebene Wärmepumpen auf das benötigte Temperaturniveau für Heizung und Brauchwarmwasser angehoben. Optional kann die kalte Nahwärme auch umgekehrt genutzt werden. Statt zu heizen, kann sie Gebäude so auf natürliche Weise kühlen.

Auch Ladestationen und Wallboxen geplant

Das integrierte Energiekonzept verbindet die Wärmeversorgung darüber hinaus mit weiteren Aspekten, wie Salomé Klinger, Teamleiterin urbane Quartiersprojekte und Co-Projektleiterin bei Naturstrom, ergänzt: „Auf den Geschosswohnungsbauten werden wir Solarstromanlagen errichten, welche gemeinsam mit dem BHKW-Strom das Mieterstromangebot ,NeulichtStrom‘ für das gesamte Quartier ermöglichen. Verbunden und intelligent gesteuert wird die Strom- und Wärmeversorgung über eine innovative Energiedatenerfassung, die nicht nur für uns als Betreiber wichtig ist, sondern auch den Bewohnerinnen und Bewohnern einen guten Einblick in die Versorgungsprozesse ermöglicht. Auch Mobilitätsaspekte haben wir mitbedacht: Durch Ladestationen und Wallboxen schaffen wir Infrastruktur für elektrisches Fahren, und mit unserem E-Lastenrad-Sharing Donk-EE werden Elektromobilität und der Transport schwerer Lasten sogar ganz ohne Auto möglich.“

Lokales Energiesystem transparent machen

Abgerundet wird das Konzept durch das Angebot „QuartiersErleben“. Visualisierungen des Konzepts und der Energieflüsse sollen das lokale Energiesystem transparent machen, zudem bietet Naturstrom eine Energieberatung vor Ort an, und die künftigen Bewohner werden bei der Umsetzung der Energieversorgung eingebunden.

Der Trend zeigt nach oben: Naturstrom AG rechnet für 2019 mit höherem Überschuss

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