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Open District Hub-Projekt zur Sektorkopplung auf Quartiersebene in Bochum-Weitmar

Vernetztes, dezentrales Versorgungssystem soll entstehen

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Mit der Sektorkopplung auf Quartiersebene befasst sich ein neues Projekt in einer Siedlung des Wohnungsunternehmens Vonovia in Bochum-Weitmar. Dort werden neue Technologien im laufenden Betrieb entwickelt und gestestet, so das Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik (Umsicht) in einer Mitteilung. Energie werde nachhaltig und klimaschonend innerhalb des Quartiers gewonnen und durch ein Energiemanagementsystem auch direkt vor Ort genutzt.

Dadurch soll eine energieeffiziente und CO2-minimierte Strom- und Wärmeversorgung des gesamten Viertels erreicht werden. Das vom Land Nordrhein-Westfalen mit 6,2 Mio. € geförderte Projekt ODH@Bochum-Weitmar ist auf drei Jahre angelegt.

Damit die vorhandene, nachhaltig erzeugte Energie so effizient wie möglich genutzt werden kann, werden die Sektoren Strom, Wärme und Mobilität miteinander gekoppelt. Insgesamt soll ein vernetztes, dezentrales Versorgungssystem entstehen, das sowohl die Energieversorgung des Quartiers optimiert als auch wirtschaftlich vorteilhafte Lösungen für die Anforderungen der Energiewende bietet.

Um Veränderungen dieser Art anzustoßen, gründete die Fraunhofer-Gesellschaft zusammen mit Vonovia und zwölf weiteren Partnern bereits im April 2018 den Open District Hub (ODH). Das Wohnviertel in Bochum-Weitmar ist eines von sechs Innovations-Quartieren, die im Rahmen der Initiative entwickelt und erforscht werden. Vonovia plant, das Viertel – gemeinsam mit der Fraunhofer-Gesellschaft, insbesondere den Instituten Umsicht, FIT und IOSB, sowie der Ampeers Energy GmbH, in absehbarer Zukunft mithilfe von digitalen Instrumenten optimal und nachhaltig mit Energie zu versorgen.

Akteure werden über eine digitale Marktplattform zusammengebracht

Das Start-Up Ampeers Energy pilotiert im Rahmen des Projektes nach eigenen Angaben das optimierte Laden von Elektrofahrzeugen im Quartierskontext. Mit der cloudbasierten Lösung von Ampeers können Mobilitätsanforderungen mit lokaler erneuerbarer Energieerzeugung kombiniert werden.

Wie Fraunhofer Umsicht berichtet, geht es bei dem Projekt es um die Entwicklung eines sowohl intelligenten als auch selbstlernenden Energiemanagementsystems, das die richtige Energie zur richtigen Zeit am richtigen Ort zur Verfügung stellt – an E-Ladesäulen, als Strom im eigenen Haushalt oder in Form von Wärme. Über eine digitale Marktplattform werden die Akteure der Angebots- und Nachfrageseite zum Handel und Austausch zusammengebracht. Auch die vorangelagerte Planung bestehender Quartiere hinsichtlich klimafreundlicher Versorgung und baulicher, energieeffizienzverbessernder Maßnahmen soll über einen integralen Prozess optimiert werden.

Neue Anforderungen für die Quartiersplanung

Auf dieser integralen Quartiersplanung liegt der Schwerpunkt von Fraunhofer Umsicht. „In Zukunft kommen mit E-Mobility-Lösungen, neuen Geschäftsmodellen, der Interaktion mit den Energiemärkten und nicht zuletzt dem Wunsch nach klimaneutralem Wohnen neue Anforderungen auf die Quartiersplanung zu“, erklärt Leander Grunwald, der das Projekt auf Seiten des Umsicht verantwortet: „Diese komplexe Aufgabe wollen wir unter Nutzung mathematischer Optimierungen lösbar machen und unter den zahlreichen Technologie- und Effizienzoptionen die ökologisch und wirtschaftlich sinnvollste Kombination auswählen.“

Amsterdamer Hausbootsiedlung versorgt sich fast komplett selbst mit erneuerbarer Energie

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